Inklusionspreis „Gemeinsam MitEinander“ im Beisein von Ministerpräsident Voigt auf dem Thüringentag in Gotha vergeben

TLMB Joachim Leibiger überreicht 2. Thüringer Inklusionspreis

Medieninformation Nr. 5/2025
Erfurt, den 03. Mai 2025

Beim diesjährigen Inklusionstag, der erstmals im Rahmen des Thüringentages in Gotha stattfindet, hat der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen Joachim Leibiger den Thüringer Inklusionspreis überreicht.
Um die drei Hauptpreise und zwei Anerkennungen konkurrierten 23 Vereine, Verbände und Firmen aus ganz Thüringen. Über die Vergabe des mit insgesamt 6.000 Euro dotierten Preises entschied eine Jury aus Mitgliedern des Landesbehindertenbeirats.

Auf der Thüringenmeile am Neumarkt in Gotha fand heute die feierliche Verleihung des Inklusionspreises „Gemeinsam MitEinander“ statt. 
Mit dem alle zwei Jahre zum Inklusionstag vergebenen Gemeinsam MitEinander-Preis möchte der Thüringer Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen herausragende und innovative Projekte und Initiativen prämieren, die als Beispielgeber fungieren. 

Joachim Leibiger: „Die Auszeichnung knüpft an den Grundgedanken der UN-Behindertenrechtskonvention an, nämlich die Inklusion im gesellschaftlichen Leben zu verankern. Wir möchten die inklusive Gesellschaft in Thüringen stärken und haben mehr als 20 interessante Projektbewerbungen erhalten, die zeigen wie Inklusion gemeinsam gelingen kann.“

Die drei Haupt- und zwei Anerkennungspreise wurden im Beisein von Schirmherr Ministerpräsident Mario Voigt am 03.05. verliehen. Die Laudationen auf die drei Gewinnerprojekte hielten drei Ministerinnen der neuen Landesregierung.

Entscheidung der Jury

Die Jury aus fünf Vertreterinnen und Vertretern des Landesbehindertenbeirats (LBB) hatte auf Basis der insgesamt 23 Einsendungen eine Entscheidung zu treffen. Von Gotha, über den Landkreis Weimar und Jena bis hin zum Unstrut Hainichkreis und Hildburghausen – die eingereichten Projekte sind regional, aber auch thematisch breit gefächert. Kernthemen waren Spiel, Sport und Freizeit im Kinder- und Jugendbereich, Teilhabe am Arbeitsmarkt sowie der Tourimus.
Der 1. Platz des diesjährigen Inklusionspreises geht an das von Michael König geleitete „Hotel 1601“ in Treffurt. Das nachhaltig wirtschaftende Gästehaus mit barrierefreien Zimmern am Werratal-Radwanderweg verbindet gleich zwei dieser Kernthemen, nämlich die inklusive Gestaltung von Arbeitsplätzen einerseits und zudem das inklusive Reisen. Etwa die Hälfte der im Hotel 1601 Beschäftigten sind Menschen mit Behinderungen. Als Projektpatin trat Frau Sozialministerin Katharina Schenk, SPD (TMSGAF) auf.

Der 2. Preis ging an Steffi und Norbert Plöger vom „Musikverein 1. Thüringer Gugge Musiker Apolda e.V.“. Ihnen und ihrem Verein geht es um die „Förderung der inklusiven Teilhabe - Wir möchten Menschen mit und ohne Behinderung durch gemeinsames Musizieren zusammenführen. Dabei spielt das Alter keine Rolle - jeder soll die Chance erhalten, sein Können in den Bereichen Musik, Tanz, Rhythmus, Sprache und Bewegung zu zeigen und die Freude an gelebter Gemeinschaft öffentlich erstrahlen zu lassen.", so Steffi Plöger. Die Laudatio hielt Finanzministerin Katja Wolf, BSW.

Über den 3. Preis können sich Marco Pompe und Ronny Vokuhl vom Verein St. Trinitatis e.V. aus Altengottern im Unstrut-Hainich-Kreis freuen. Ihr langjähriges Vorhaben betrifft die Wiederbelebung der Kirche in Altengottern als Begegnungsort. Das umgenutzte Gotteshaus bietet Raum für alle – Jung und Alt, mit und ohne Behinderungen. Die Kirche liegt zudem am Unstrut-Radweg und soll als Radfahrer- Kirche für alle etabliert werden. Die Rede zum Projekt hielt Justizministerin Beate Meißner, CDU.

Anerkennungspreise

Die folgenden Projekte wurden von der Jury als so innovativ, inklusiv und beispielgebend erachtet, dass auch diese Vorhaben eine entsprechend dotierte Anerkennung erhielten. 

  • "Offene Werkstatt" der Lebenshilfe Südthüringen e.V./ Träger: Lebenshilfewerk Meiningen gGmbH; eine innovative Werkstatt für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung, die sich gezielt auf die kreative und handwerkliche Förderung spezialisiert sowie
  • Das Frauenzentrum Weimar e.V. mit dem Projekt: Ursprünglich „Freizeitgruppe für Frauen mit und ohne Behinderung“. Es entwickelten sich zwei Gruppen (grob 20-60 und über 60 Jahre alt). Es gibt teilweise gemeinsame Treffen. Die Frauen treffen sich ungefähr einmal im Monat, je nach Aktivität sind es zwischen 5-20 Teilnehmerinnen. Sie werden dabei von Sozialarbeiterinnen des Frauenkommunikationszentrums unterstützt und begleitet.

Die Kriterien der Jury zusammengefasst:

Über die Vergabe des „Gemeinsam MitEinander“- Preises des TLMB hat eine Jury unter Ausschluss des Rechtswegs entschieden. Diese Jury war durch Mitglieder des Landesbehindertenbeirats (LBB) besetzt. Dabei kam es entscheidend darauf an, ob die Bewerbungen die Kriterien örtliche Präsenz, gesellschaftliches Engagement, Innovation, Partizipation, Kreativität und Nachhaltigkeit erfüllten. Partnerschaftliche Kooperationen wurden bei der Entscheidung besonders berücksichtigt. 

Hintergrund:

Zur Stärkung der inklusiven Gesellschaft im Freistaat Thüringen wird in diesem Jahr erneut 
ein „Thüringer Inklusionstag“ veranstaltet. Der diesjährige Inklusionstag ist Teil des Thüringentages, der vom 02.-04. Mai 2025 in Gotha stattfindet. Hinter dem Inklusionstag stehen als Organisatoren und gemeinsame Veranstalter zum einen der TLMB sowie das Referat 23 „Behindertenpolitik“ im Thüringer Ministerium für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Familie (TMSGAF). Der Inklusionstag ist eine laufende Maßnahme aus dem aktuellen Thüringer Maßnahmenplan 2.0 zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Freistaat Thüringen. 

Katharina von der Gönna,

Pressesprecherin